Vonovia Deal: Berlin wird wiedermal über den Tisch gezogen

Vonovia Deal

Anstatt neue Wohnungen zu bauen, will der Berliner Senat 20.000 Wohneinheiten von Vonovia zurückkaufen. 

Und dass es nicht einmal ein gutes Geschäft ist, gesteht sogar Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel, der im übrigen von den Verhandlungen mit Vonovia gar nichts wusste, bis kurz vor der Ankündigung der Rahmenbedingungen des Deals. 

„Ob es sich rechnet, hängt vom Quadratmeter-Preis der Wohnungen ab, die das Land Berlin vor Jahren für billiges Geld verkauft hat. Nun müssen die Bestände für ein Vielfaches zurückgeholt werden. Das löst bei den Menschen das Gefühl aus, ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben. Aber das Einzige was zählt, ist, ob der Kaufpreis mit sozialverträglichen Mieten refinanziert werden kann.“
Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Quelle: Tagesspiegel)

Die Details des Deals sind aber noch nicht bekannt: Also um welche Wohnungen es sich handeln soll, und zu welchem Kaufpreis. Bei 20.000 Wohnungen, die durchschnittlich 60 Quadratmeter groß sind, und zu einem Quadratmeterpreis von 2.500 Euro käme man auf 3 Milliarden Euro. 

Dass diese Transaktion zur gleichen Zeit wie die Übernahme der Deutsche Wohnen durch Vonovia stattfinden soll, ist kein Zufall. Die beiden Immobilienkonzerne werden durch striktere Regulierung zur Konsolidierung gezwungen. Sie gewinnen aber dadurch an Marktmacht, was langfristig auch ihrer Profitabilität helfen wird. Die Veräußerung von 20.000 Einheiten ist somit bestenfalls Appeasement-Politik gegenüber dem Mietaktivismus von Rot-Rot-Grün und ganz besonders deren Enteignungsinitiative.

Wichtig ist auch, dass Großkonzerne niemals ihre Kronjuwelen veräußern. Ganz im Gegenteil wird Vonovia viel eher jene Wohnungen verkaufen, die weniger profitabel sind und einen größeren Instandhaltungsbedarf aufweisen – vielleicht sogar asbestbelastete Wohnungen

Am Ende zahlt wiedermal der Steuerzahler die Rechnung. Und trotz einer Investition von 3 Milliarden Euro oder sogar mehr wird dadurch keine einzige neue Wohnung gebaut. 

2 Gedanken zu „Vonovia Deal: Berlin wird wiedermal über den Tisch gezogen“

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