Führt Mietaktivismus zu immer mehr Ausschreitungen?

Mietaktivismus Berlin

Als Eigentümer des Berliner Immobilienportals LocaBerlin führte ich 2015 eine Benutzerumfrage um herauszufinden, was wir am Portal verbessern könnten.

Das Umfrageergebnis war ernüchternd. Denn die meisten Benutzer wollten einfach niedrigere Mieten. Daran konnten wir als Immobilienportal natürlich nicht viel ändern. 

Der allgemeine Frust der Berliner Mieter wurde mit der Zeit nur schlimmer. Da zu wenig gebaut wurde, fühlten sich immer mehr Menschen im Stich gelassen. 

So kam es zu Unzufriedenheit und immer mehr Mietaktivismus. Schuld an den hohen Mieten war natürlich der Kapitalismus, bzw. die Investoren, die Preise in die Höhe trieben. Zumindest war dies das gelungene Framing des linksgrünen politischen Spektrums.

Die Gegenmaßnahmen lauteten daher: Mieten begrenzen, einfrieren, absenken. Wohnungsunternehmen enteignen

In einer Mieterstadt wie Berlin kann man sich durch Mietaktivismus natürlich leicht Stimmen holen. Und daher werden Politiker allzu oft versuchen, Mietaktivisten zu schützen, sogar wenn diese den Rechtsstaat gefährden. Denn wo liegt die Grenze zwischen friedlichem Aktivismus und Terrorismus?

Natürlich protestiert der Großteil der unzufriedenen Mieter friedlich, wenn überhaupt. 

Die Ausschreitungen letzter Woche an der Rigaer Straße 94 waren jedoch ein krasses Beispiel für eine radikalere Art des Berliner Widerstands. Und besorgniserregend ist, dass dieser Widerstand von der Berliner Politik allzuoft toleriert wird.  

Jedoch lehnen es Abgeordnete der Linken und Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg ab, bei den Vorfällen in der Rigaer Straße 94 von „linksextremer Gewalt“ zu sprechen. Dies trotz der Tatsache, dass zahlreiche Einsatzkräfte verletzt und signifikanter Schaden angerichtet wurde.

Zwar wurde der Mietendeckel gekippt. Die Rigaer Straße und die Haltung der Berliner Politik zu dem Thema zeigt aber leider, dass sich die Fronten weiter verhärten.

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