2020 war in vielen Hinsichten ein außergewöhnliches Jahr.
Coronakrise, Aktiencrash, gefolgt von einem neuen Aktien- und Krypto-Boom. Und dies trotz der prekären wirtschaftlichen Lage, in der wir uns gerade befinden.
Immobilienpreise steigen 2021 weiter
Die Ursache des Booms ist die aggressive monetäre Expansion der Zentralbanken sowie die Aufnahme immenser Staatsschulden, um den wirtschaftlichen Schaden der Coronakrise einzudämmen.
Die Konsequenzen werden auch für den Immobilienmarkt signifikant. Denn die Anzahl des Geldes, das im Umlauf ist, wächst wesentlich stärker als der Immobilienbestand.
Hinzu kommt, dass die Coronakrise weiterhin zur Wohnungsknappheit beitragen wird. So liefen Ende November 2020 nur noch 18 Prozent der Baustellen ohne Einschränkungen. Außerdem sehen 80 Prozent der Projekte Verzögerungen bei Baugenehmigungen.
Folglich werden trotz der Coronakrise die Preise für Wohnimmobilien weiter steigen.
Noch mehr Staatseingriffe in den Immobilienmarkt?
Das bedeutet aber auch, dass die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Und so hat die Coronakrise bereits den Linksparteien einen Vorwand gegeben, sich zum Beispiel für einen bundesweiten Mietendeckel stark zu machen. Oder für die Enteignung von Großkonzernen – nicht nur im Immobiliensektor. Oder eben für eine Vermögensteuer und den Lastenausgleich.
Besonders in einem Wahljahr werden diese Stimmen jetzt umso lauter. Populistische Maßnahmen sind leichter zu vermitteln und umzusetzen als zum Beispiel die Eigentumsbildung zu fördern, Bürokratie abzubauen und die Mittelklasse entsprechend steuerlich zu entlasten.
Denn viele sehnen sich in diesen Pandemiezeiten nach einem größeren, schützenden Staat. Und je mehr sie vom Staat erhalten, desto mehr werden sie auch verlangen.
Wirtschaftshilfe vergeigt, zweite Welle nicht vorbereitet, Impfstoffe verpennt. Folge: die Bürger sind hoch zufrieden mit der politischen Führung des Landes. Liegt wohl daran, dass die Mehrheit von Transfers lebt oder beim Staat arbeitet. Problem: ohne Wirtschaft geht es nicht. https://t.co/Z33NwHvN2z
— Dr. Daniel Stelter (@thinkBTO) January 8, 2021
So wird sich sicherlich auch 2021 die Dichotomie der deutschen Immobilien- und Grundeigentümer fortsetzen: Einerseits eine positive Entwicklung der Vermögenswerte, andererseits aber die wachsende Angst vor weiteren vermieter- und investorenfeindlichen Maßnahmen.
Und dies ganz besonders, sollte es nach der Bundestagswahl im Herbst zu einer Rot-Rot-Grünen Koalition kommen.
Aber wie man es immer wieder in der Wirtschaft sieht: Mehr Regulierung bietet auch immer wieder Chancen, wenn man richtig plant. Die Hoffnung darf man auf keinen Fall aufgeben, ganz im Gegenteil.